Sep 20, 2023
Sebastian Pobot begann seine Karriere als Musikproduzent und
Komponist Mitte der 90er Jahre. Neben zahlreichen Auszeichnungen
für seine Soundtrack-Beiträge, wie zB einer „Silbernen Palme in
Cannes“ und dem „Bayerischen Filmpreis“, bekam er für seine
Songwriter Tätigkeiten goldene CDs im In- & Ausland, eine
Echonominierung, die „Goldene Stimmgabel“, „RSH Gold“ und weitere
Auszeichnungen.
Nach dieser kreativen Phase, wechselte er ins Unternehmer Lager und
war dabei nicht minder kreativ. Er entdeckte das breite Feld der
Copyrights und Lizenzen.
Ursprünglich initiiert von einer Geschenkidee, stellte er fest, dass für einige vergriffene Hörspiel-Titel auf eBay teils horrende Summen bezahlt werden mussten.
Inspiriert davon folgte eine offizielle Lizenzanfrage beim WDR für den Kulttitel aus den 70er Jahren von Henning Venske „Als die Autos rückwärts fuhren“. Nach einer langen Recherche- und Detektivarbeit, die für das Rechte-Clearing notwendig war, folgte eine überraschend erfolgreiche Veröffentlichung - erfolgreich genug, um diese Idee zu skalieren.
Für seine Recherchefähigkeiten und das Gespür für die richtigen
Titel wurde ihm der Deutsche Hörspielpreis „Ohrkanus“
verliehen.
Es folgten Lizenzierungen und zahlreiche VÖs in Kooperation mit
bekannten Brands wie „Captain Future“, „Batman“, „Sherlock Holmes“
oder „Star Trek“, und die damit notwendig gewordene Gründung seiner
ersten GmbH „Highscore Music GmbH“.
Als die Firma regelmäßig Erfolge feiern konnte, kaufte Pobot das bekannte Hörspiel-Label „Maritim Verlag“, dessen Releases ihn schon als Kind begeisterten.
Durch weitere Zukäufe, seine eigenen Inhalte, die Hörspiele von Maritim und klug gewählte Kooperationen, entstand der größte Hörspielkatalog. Er umfasst über 5000 Katalogtitel mit einer sechsstelligen Einzeltrack-Anzahl, die beim Streaming der entscheidende Faktor ist.
Maritim war der allererste Katalog, der seine kompletten Inhalte für das damals noch sehr unbekannte Medium „Streaming“ öffnete. Anfangs belächelt von der Konkurrenz besitzt Maritim inzwischen einen kaum einholbaren Vorsprung und besetzt so nach wie vor meist einen Großteil der Startseiten mit seinen new releases!
Pobots Arbeitsweise unterscheidet sich bewusst von denen der
Major-Plattenfirmen. Flache Strukturen ermöglichen eine
größtmögliche Wendigkeit. Entscheidungen werden auf eigenes Risiko
hin gefällt, man versteckt sich nicht hinter Gremien.
Bootstrapping ist das Motto – Pobot arbeitet grundsätzlich ohne
Investorengelder, um „keinen Druck zu haben und sich nicht ständig
rechtfertigen zu müssen“.
Im Nachhinein erwies sich als elementarer Vorteil, dass der Maritim-Verlag durch die Übernahme einen kompletten Neustart erhielt. Somit musste man, im Gegensatz zu alteingesessenen Konkurrenten, den alten „Ballast“ nicht mit sich tragen wie zB ein großes physikalisches Lager, Festanstellungen und große Büroräumlichkeiten. „Das einst so angestaubte Verlagswesen, erhielt plötzlich einen frischen Start-Up Glow Up“.
Dazu gehörte auch, dass von Anfang an auf die damals neu
aufgekommenen Vertriebswege Download und Stream gesetzt wurde.
Ab da wurde Sebastian Pobot häufig als Berater angefragt, um dieses
Prinzip auch bei anderen Labels anzuwenden und deren
alteingesessene Strukturen zu digitalisieren. So lag der Entschluss
nahe, eine Holding zu gründen und seine Erfahrung gegen
Firmenbeteiligungen einzutauschen.
Die Silberscore Beteiligungsgesellschaft mit Sitz in Tirol hält inzwischen mehr als ein Dutzend Beteiligungen wie zB den Softwareentwickler „Affect“, zahlreiche Musikverlage, aber auch Content-Zulieferer wie die Hamburger Firma „All Ears GmbH“, den schwedischen Produzenten „Audio Quants AB“, das Berliner IndieLabel „Staatsakt Rec. GmbH“ und das Kölner Comedy Kultlabel „WortArt“.
Beim Marketing wurde ebenfalls von Anfang an digital gedacht:
Social Media statt Print, Playlisten, Startseiten und Instore Marketing statt konventioneller Werbung. Wegen dieser Faktoren vermutlich erweist sich Maritim als Fels in der Brandung.
In der Rückschau wurde sichtbar, dass Maritim während der Pandemie den gleichen Effekt verbuchen konnte, wie auch Netflix oder andere Streaming-Anbieter. Auch hier führte das Unterhaltungsbedürfnis aller zwangsläufig Daheimgebliebenen zu zweistellig prozentualen Zuwächsen.
Erwähnung sollte vor diesem Hintergrund auch der Youtube Kanal von Maritim finden, der derzeit fast 120.000 Follower hat. Auch hier weicht Pobot von der üblichen Kultur und Vorgehensweise großer Verlage ab, indem er Inhalte jeden Samstag Abend kostenlos zur Verfügung stellt. Während man im „Apple Store“ eher eine zahlungskräftigere Zielgruppe erreicht und über Portale wie „Spotify“ die breite Masse, so fokussiert man sich über die kostenlosen Angebote auf Youtube bewusst auch auf die Discounter-Fans.
Sebastian Pobot lebt in München und Budapest, er hat schon drei erfolglose Versuche unternommen, sich in den Ruhestand zu begeben…
Dein größter Fehler als Unternehmer?:
Auf die falschen Leute gehört zu haben...
Deine Lieblings-Internet-Ressource?:
Instagram, Youtube, Google, die GEMA-Datenbank und
zahlreiche Podcasts.
Deine beste Buchempfehlung:
Buchtitel 1:
The Long Tail:
How Endless Choice is Creating Unlimited Demand
Buchtitel 2:
Free: The Future of a Radical Price
Kontaktdaten des Interviewpartners:
maritim-hoerspiele.de
instagram.com/maritimverlag
youtube.com/maritim-verlag
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